Schnecke [1]

[755] Schnecke, eine Rolle mit einer auf ihr konisch verlaufenden spiralförmigen Rinne, in welche die Windungen eines Seiles oder einer Kette gelegt sind behufs Uebertragung einer Bewegung, ferner eine sogenannte Schraube ohne Ende, in die ein Zahnrad eingreift (vgl. den folgenden Artikel).

Bei der in Fig. 1 dargestellten Schnecke windet sich eine Kette auf den um eine feste Achse Φ Φ' rotierenden treibenden Zylinder und wickelt sich ab von der Schnecke, die sich um die feste Achse F F' dreht. Die Bewegung dieses Getriebes, das ehemals bei Taschenuhren angewendet wurde, jetzt aber nur bei Chronometern in Gebrauch ist, wird durch eine in dem Zylinder befindliche gespannte Spiralfeder bewirkt. Die in Fig. 2 in Grundriß und Aufriß schematisch dargestellte doppelte Schnecke s s1, s' s'1 dreht sich um die feste Achse F1 F1' und ist aus zwei symmetrischen Teilen gebildet. Ein Seil σ σ' ist mit dem einen Ende in i, mit dem andern in i' an der Schneckenwelle beteiligt und auf die doppelte Schnecke in entgegengesetztem Sinne derart aufgewickelt, daß beide Seilteile σ1 σ1' die Schnecke an derselben Stelle verlassen. Das Seil ist geschlossen um zwei gleiche. Führungsrollen Φ φ, Φ' φ', gespannt, die sich bezw. um die Achsen Φ, Φ' drehen. Die Drehung der Schnecke muß abwechselnd in dem einen und dem andern Sinne erfolgen und dadurch wird dann ein Seilpunkt A in geradlinig hin und her gehende Bewegung versetzt. Diese Vorrichtung wurde bei Spinnmaschinen behufs Hervorbringung einer geforderten veränderlichen Geschwindigkeit des spindeltragenden Wagens von Gueroult [1] und verbessert von Weber [2] angewendet.


Literatur: [1] Descriptions des machines 1823, Brevet, 27. Octobre 1809. – [2] Brevet, 18. Juin 1810; Stamm, Theoretische und praktische Studien über den Selfaktor, deutsch von E. Hartig, Leipzig 1862, S. 83.

Burmester.

Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 755.
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